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Sepp, Depp, Hennadreck… Ohren weg!

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Föhnfrisur gefällig? Kein Problem! Schnurstracks die CD “Sepp, Depp, Hennadreck” von der “Biermösl Blosn” in den CD-Player eingelegt, die Anlage aufgedreht und bereits bei den ersten Tönen stehen einem die Haare – bayerisch “d’ Hoar” – im 90-Grad-Winkel zu Berge. Do legst di nieder, do blosts di weg – im wahrsten Sinne. Das erste Stück ist eine “Heulgarantie” bei meinem Kleinen. Sobald der Junge im ersten Lied laut zu singen beginnt (manch einer würde es auch direkt schreien nennen), zuckt mein kleiner Bursche in sich zusammen und bricht in hysterisches Weinen aus. Erst bei Lied Nummero drei haben wir uns langsam wieder beruhigt. Das wurde auch nach mehrmaligen Hörversuchen nicht besser.

Ich habe mir die CD gekauft mit der Absicht meinem Sprössling bereits in den ersten Lebensmonaten baiuwarisches Liedgut nahezubringen. Außerdem wurde mir “Sepp, Depp, Hennadreck” von einer Freundin empfohlen. Die Texte und Melodien kenne ich noch aus meiner eigenen Kindheit, meine Oma hat sie mir vorgesungen – wobei mir manche Texte, besonders der Text zu: “Da Schneida fangt a Maus” , stellenweise ganz schön makaber vorkommen:

Da Schneida fangt a Maus,
da Schneida fangt a Maus,
da Schneida fangt a mause Maus
mi ma mause Maus, da Schneida fangt a Maus.

Was macht er mit da Maus,
was macht er mit da Maus,
was macht er mit der mause Maus
mi ma mause Maus, was macht er mit da Maus.

Er zieht ihr ab das Fell,
er zieht ihr ab das Fell,
er zieht ihr ab das Mausefell mi ma Mausefell
er zieht ihr ab das Fell.

Was macht er mit dem Fell
was macht er mit dem Fell
was macht er mit dem Mausefell mi ma Mausefell
was macht er mit dem Fell.

Er näht sich einen Sack, er näht sich einen Sack,
er näht sich einen Mausesack
mi ma Mausesack
er näht sich einen Sack.

Was macht er mit dem Sack,
was macht er mit dem Sack,
was macht er mit dem Mausesack
mi ma Mausesack,
was macht er mit dem Sack.

Er tut darin sein Geld
er tut darin sein Geld,
er tut darin sein Mausegeld
mi ma Mausegeld,
er tut darin sein Geld.

Was macht er mit dem Geld,
was macht er mit dem Geld,
was macht er mit dem Mausegeld
mi ma Mausegeld,
was macht er mit dem Geld.

Er kauft sich einen Bock,
er kauft sich einen Bock,
er kauft sich einen Mausebock
mi ma Mausebock
er kauft sich einen Bock.

Was macht er mit dem Bock,
was macht er mit dem Bock,
was macht er mit dem Mausebock
mi ma Mausebock,
was macht er mit dem Bock.

Er reitet im Galopp,
er reitet im Galopp,
er reitet im Mausgalopp
mi ma Mausgalopp,
er reitet im Galopp.

Da fällt er in den Dreck,
da fällt er in den Dreck,
da fällt er in den Mausedreck
mi ma Mausedreck,
da war der Schneider weg,

meck, meck..

Fell abziehen? Sack draus nähen? Und warum müssen die Kinder, die da singen, die Lieder dermaßen brüllen? Hat denen zuvor jemand gesagt: “Singt (schreit!), als gäbe es kein Morgen mehr, lasst alles raus – jetzt oder nie!”? Ich komme deswegen nicht umhin, mitten in den Liedern immer wieder (noch) leiser stellen zu müssen, da einem sonst die “Ohrwatscheln” abfallen.

Lieber weiche ich stattdessen auf die CD “Kinderlieder aus der guten alten Zeit” aus. Nicht bayerisch – aber ein wenig nostalgisch. Die meisten Lieder kennt man bereits aus seiner eigenen Kindheit und kann problemlos mitsingen (falls einem die Texte mal entfallen sein sollten: Es ist auch ein Liederbüchlein dabei). Von “Hänschen klein” bis zu “Schneeflöckchen, Weißröckchen” sind alle “Klassiker” auf der CD.

Und brüllen kann man die dann immer noch selbst, wenn einem danach sein sollte.
Meck, meck.


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